Wir sind die Familie Mödder, Betreiber des Millianshofs in der 4. Generation. Als Familie lieben wir unseren Bauernhof und das was daraus im Laufe der Zeit geworden ist. Wir unterstützen uns gegenseitig und freuen uns, den Hof auch an die nächste Generation weitergeben zu können. Auch die Onkel, Tanten und Geschwister der Familie begleiten den Hof seit ihrer Kindheit und sind regelmäßig zu Besuch oder aktiv dabei.
Team
Unser Verkäuferteam besteht aus fähigen, ausgebildeten Lebensmittelfachverkäufer*innen und Fleischereispezialisten. Unser Serviceteam besteht aus aufmerksamen und freundlichen Menschen. Unsere Barista zeigen ihre Künste and er Siebträger Kaffeemaschine, mit Kaffee aus eigener Röstung und einem feinen Aroma
Unsere Mitarbeiter sind Teil einer großen Familie, welche unseren Familienbetrieb mit 40 Jahren Tradition im Hofladen unterstützt. Wir bieten euch kompetente Beratung zu all unseren Produkten und fachmännische Auskunft zu Herkunft, Erzeugung und Anbau der Produkte.
Freundlich und hilfsbereit beantworten wir eure Fragen und nehmen gerne eure Bestellungen entgegen. Ihr findet euer Wunschprodukt nicht? Dann fragt einfach bei uns nach, wir werden euch behilflich sein.
Anja
Filipe
Sandra
Gabi
Hedi
Alex
Mo
Klaus
Niya
Jamaa
Jacqueline Herre
Timo
Tanja
Heike
Helga
Unsere Tiere
Die Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren war schon immer eine Teil der Höfe. Früher war sie fast ausschließlich zur Selbstversorgung gedacht, sodass jeder eigentlich alles hatte: Schweine, Hühner und Kühe. Erst später spezialisierten sich die Höfe. So auch der Millianshof.
Seit 1960 betreibt der Millianshof Legehennenhaltung und die Aufzucht von Geflügel und Schweinen für den Verkauf. Damals noch in Legebatterien, befinden sich unsere Hühner heute hauptsächlich in Freilandhaltung. Zwei unserer Ställe sind sogenannte Hühner-Mobile, quasi ein großer Wohnwagen für Hühner. So werden die Damen immer zu den besten Futterplätzen gefahren. Nach dem Eierlegen öffnet sich die Türe und die Mädels können raus ins Freie. Draußen fressen sie den frischen Klee und baden ihr Federkleid im Staub. Aber auch die Hennen in den anderen Freilandställen haben diese Möglichkeit.
So werden aus einfachen Eierproduzenten, glückliche und noch zuverlässigere Eierproduzenten. Ihre Eier könnt ihr dann bei uns im Hofladen tagesfrisch erwerben.
Ebenso auf dem Hof zuhause sind Hähnchen, Puten, Enten, Gänse und ein paar Schweine. All unsere Tiere leben nach dem höchsten Tierwohl-Maßstab. Alle haben genügend Auslauf und Platz im Stall. Hähnchen und Pute sind täglich frisch im Hofladen erhältlich, andere nur zu bestimmten Terminen auf Vorbestellung.
Zur heutigen Zeit ist das Verständnis für Lebensmittel in der Gesellschaft anders geworden. Auch wir achten in unserer Landwirtschaft auf das Tierwohl und möchten diese bewusste Einstellung zu unserer Nahrung auch an unsere Kunden weitergeben.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft am Millianshof
Die Entwicklung im letzten Jahrhundert ab 1862
Früher war es auf fast jedem Bauernhof üblich auch Kühe zur Milchproduktion zu halten. Es gab keine großen Abfüllbetriebe oder Supermärkte im heutigen Sinne. Die Bauernhöfe waren häufig der einzige Anlaufpunkt für Lebensmittel und so musste jeder Hof auch für sich autark sein. So hielten sie auf dem Millianshof auch Schweine, Rinder und ein paar Hühner zur Selbstversorgung mit Fleisch und Eiern für die große Familie und den angestellten Knechten und Mägden. Im großen Garten (heute ist dort der Spielplatz) wurden Obst und Gemüse angebaut.
Auf den Feldern des Hofes wuchs
- Getreide: Weizen, Roggen, Hafer, Gerste
- Kartoffeln: hier wurde mit einem Schleuderroder und Handsammlung von Tagelöhnern oder sogar ganzen Schulklassen geerntet
- Klee, Gras und Heu: für Viehfutter frisch und als Wintervorrat getrocknet
Zur Bodenbearbeitung gab es 3 Kaltblutpferde, die mit je 1 PS (heute sind es 300-500PS Traktoren) Pflug, Eggen, Sämaschinen und Ackerwagen zogen. Teile eines solchen Erntewagens sind noch heute auf dem Millianshof zu bewundern. Alles höchst körperliche und wichtige Arbeit, denn sonst fehlte den Familien die Nahrung. Mit dem Verkauf von Getreide und Kartoffeln verdiente die Familie ihren Lebensunterhalt.
Ab den 50er Jahren
Durch die mehr und mehr aufblühende Industrie, im Tagebau der Braunkohle, fanden viele Landarbeiter Jobs zu höheren Löhnen. Dies führte dazu, dass auch auf dem Millianshof die ersten Traktoren und Maschinen Einzug hielten. Dank des technischen Fortschritts wurde die Feldarbeit enorm erleichtert und der Ertrag gesteigert. Es war Tradition, dass die unverheirateten Onkel und Tante der Familie den Nachfolgern weiterhin bei Hofarbeiten behilflich waren, zum Beispiel beim Kochen, Backen, der Gartenarbeit oder Hühnerfüttern.
1960 begann die Geflügelhaltung
Die Geflügelhaltung ist nun, ob als Legehenne oder in der Mast, ein wichtiges Standbein der Landwirtschaft auf dem Millianshof! Nachdem 1960 die Milchkühe abgeschafft worden sind, wurden die ersten 200 Legehennen für die Eierproduktion angeschafft.
Mit Hilfe von Opa Hans Eppelt (genialer Schreiner und Installateur) folgten bald weitere Umbaumaßnahmen und mit Ihnen weitere 1500 Legehennen. Die Eier wurden anfangs nur an Groß- und Einzelhändler verkauft, allerdings waren die Erlöse sehr bescheiden. Des weiteren wurde der Ackerbau mit Getreide, Kartoffeln und Zuckerrüben betrieben.
Der erste Hofautomat
Ein Umdenken musste stattfinden. Die Anschaffung der ersten Eierautomaten war dann der Einstieg in die Direktvermarktung von Eiern, Kartoffeln und anderen Produkten an den Endverbraucher. Kurz darauf wurde auch der erste Hofladen auf dem Millianshof eröffnet. Das regionale Einkaufen war geboren. Und das bereits 1960!
Oma Rotraut und Opa Karl Mödder waren damals die Betreiber des Hofes. Wie im Vorfeld bereits erwähnt wurden sie von Onkel und Tanten weiterhin unterstützt. Ihre 5 Söhne Christoph, Raimund, Johannes, Heribert und Joachim waren ebenfalls Teil des Hofes. Der 2. Sohn, Raimund Mödder, übernahm in den 80er Jahren den Hof und führte ihn gemeinsam mit seiner Frau Brunhilde vermehrt in die Direktvermarktung.
Heute in 4. Generation der Familie Mödder
Heute ist die Haltung der Legehennen immer noch ein wichtiger Teil der Landwirtschaft auf dem Millianshof und wird noch Teilweise in Bodenhaltung, jedoch vermehrt in Freilandhaltung betrieben. Hier werden sogenannte „Hühner-Mobile“ eingesetzt. Wie der Name schon sagt, sind diese Ställe mobil und werden auf der Wiese immer an den nächstbesten Futterplatz gefahren und der mobile Zaun sowie die Unterstände für die Hühner werden immer neu aufgebaut. Der Millianshof beherbergt aktuell ca. 2500 Legehennen in Freiland- und Bodenhaltung. Die Eier werden fast ausschließlich im eigenen Hofladen vertrieben.
Außerdem im Hofladen erhältlich ist Geflügel aus eigener Aufzucht und Verarbeitung. In der Aufzucht befinden sich Gänse, Enten, Puten und Hähnchen. Zu regelmäßigen Terminen kann auch Schwein aus eigener Aufzucht auf Vorbestellung erwerben. Die Tiere werden unter dem höchsten Tierwohl-Aspekt auf Stroh mit Auslauf gehalten. Weiderind ist ebenfalls zu bestimmten Terminen erhältlich. Da uns auf dem Millianshof nicht genügend Weidefläche zur Verfügung steht, wird hier seit mehr als 30 Jahren auf umliegende Partner in Rommerskirchen und der Eifel zurück gegriffen. Verarbeitet wird vor Ort.
Im Ackerbau werden zur Zeit auf 35 ha Zuckerrüben, Getreide, Gemüse und Kartoffeln angebaut. Bei Hoffesten können die Felder unter fachkundiger Betreuung besichtigt werden. Dort wird man traditionell mit Traktor und Erntehelferwagen hingefahren. Höchst Interessant und ein Spaß für jede Generation.
Seit einiger Zeit wird im Laden eine Abokiste, gefüllt mit Obst, Gemüse, Fleisch und anderen Produkten, angeboten. Sie erfreut sich reger Nachfrage und bringt den regionalen Einkauf direkt vor die Haustür der Kunden. Der in den letzten Jahren durchgeführte Umbau der Haus- und Hofanlage zu einem Hof und Gartencafé mit Spielplatz, Eventlocation und Streichelzoo macht den Millianshof zu einem gern besuchten Einkaufs- und Ausflugsort, dessen Räumlichkeiten für jede Art von Feier gebucht werden können. In der Hofküche sorgt das Team des Millianshofs für Leib und Wohl. Alle verwendeten Lebensmittel sind aus eigener Produktion, nachhaltigem Anbau und/oder aus der Region. Hier werden Lebensmittel nicht verschwendet sondern finden in jeder Form einen Nutzen: in Kuchen, im Topf, in Marmelade oder auf den Tellern der Familie. Hier schließt sich der Kreis vom Feld auf den Teller.
Heute wird der Hof in 4. Generation von Karl Mödder (Raimunds 1. Sohn) und Sandra aus Korschenbroich geführt.
Die nächste Generation ist bereits auf dem Weg!
Ackerbau
Der Ackerbau ist der wohl älteste Betriebszweig der Landwirtschaft überhaupt und natürlich auch der des Millianshofs.
Im Ackerbau werden zur Zeit auf 35 ha Zuckerrüben, Getreide, Gemüse und 3 verschiedene Kartoffelsorten angebaut. An Getreidesorten sind Gerste und Weizen im Anbau. Unsere Kartoffelsorten sind Anabelle, Marabell und Rote Laura. Die Anabell Kartoffeln werden in unserer Hofküche zu Reibekuchen und Pommes Frites verarbeitet. In den Hofgewächshäusern werden in kleinem Umfang zur Selbstversorgung und auch für den Hofladen noch Gemüse und Obst angebaut. Das Obst unseres Hofs wird zu Saft oder Marmelade verarbeitet. Bei Hoffesten können die Felder unter fachkundiger Betreuung besichtigt werden. Dort wird man traditionell mit Traktor und Erntehelferwagen hingefahren.
Höchst interessant und ein Spaß für jede Generation. Unser Opa Raimund steht euch dann Rede und Antwort.
Der Millianshof und woher er seinen Namen hat…
Standort erfolgreicher Landwirtschaft seit dem 13. Jahrhundert
Rheidt im Gilgau war spätestens seit der Römerzeit ein bevorzugtes Acker- und Weidegebiet, auf das ab dem 3. Jahrhundert verdiente, römische Veteranen zur Errichtung von einträglichen Höfen gerne zugriffen.
Beim Bau der B59n wurde 2005, 1 km von hier entfernt, das Grab einer reichen Gattin solch eines Veteranen gefunden, wenige Jahre nachdem in Rheidt bereits 1990 die römische Jupiter-Säule von Heinrich Keulertz entdeckt worden war. Beides deutet im Zusammenhang mit anderen römischen Bodendenkmälern darauf hin, dass hier auf Gütern Landbau und Viehzucht bereits in gut organisierter Form möglich war.
Mit dem Brauch, schriftlich Verträge zu archivieren, war auch ab dem späten Mittelalter eine engmaschigere Rückverfolgung der Eigentümerverhältnisse und ihrer Wirtschaftweise möglich.
So ist Rheidt erstenmals 1109 urkundlich erwähnt, weil hier vom Kölner Erzbischof Friedrich I an das Severinsstift die Vogtei über 2 Grundstücke in „reithe“gegeben wurde.
Bevor es zur ersten Erwähnung unseres Hofes kam, war der Zisterzienserorden in dieser Gegend durch einige Schenkungen (z.B. Reimund von Gommershoven 1137) ansässig geworden und zeigte mit seinen Mönchen und Brüdern, wie auf dem gutem Lößboden jährlich beste Ernten durch nachhaltige Bewirtschaftung möglich waren.
Der Orden kaufte weitere Ländereien, in Rheidt erstmals 1282, und erhielt auch weitere Zustiftungen in der Nachbarschaft, so dass er mit bis zu 8 größeren Höfen eine Fläche von 800 ha Feld und Wald bearbeitete. Schon nach 80 Jahren begann man, die Höfe von Pächtern bearbeiten zu lassen und den Zehnten in Fronhöfen bzw. Grangien zu sammeln und in Köln (Kamperhof) zu vermarkten. Die Pachtzeit betrug in der Regel nur 12 Jahre, wurde aber oft um eine weitere Periode verlängert. So zogen viele Pächterfamilien von Hof zu Hof, auf denen man im Rückblick oft gleiche Namen findet.
Dieser Hof, zunächst in Urkunden mit „Rheidthof“ benannt, entstand allmählich ab 1302, denn anfangs wurden die Rheidter Ländereien vom kleinen und großen Mönchhof aus verwaltet. Mit den Gebäuden wuchs die bearbeitete Fläche auf zeitweilig 350 Morgen. Ein Teil stammt aus Käufen von den „Rittern von Hüchelhoven“ und „von Reifferscheidt“. 1369 pachtete ein Willem von Hüchelhoven ein Viertel davon.
Dann dauert es bis 1599, bis der Hof wieder in Urkunden auftaucht: Der Pächter Jan Middel, ein Neffe eines Kamper Abts, „bauet“ hier auf 178 Morgen. Er stiftete den Hofnamen Middeljanshof, der sich durch urkundliche Übertragungsfehler später zu Millianshof wandelte. Noch 1659 liest man von Katharina Middel, die weiter auf dem Hof bleiben kann, weil sie den neuen Pächter Mathias Gatzen heiratet.
Die Pächter der Mönche hatten klare Vorgaben, wie auch nach schwachen Ernten für Saatgut gesorgt werden musste, Aufforstung nach Holzeinschlag zu leisten war, Gräben und Bach sauber zu halten und Gebäude-Instandhaltung nachzuweisen war.
1697 bis 1775 ist eine berühmte Familie Pächter des Hofes: Adam Weidenfelt und später Sohn Caspar, Verwandte der am Mönchhof beheimateten Schulstifterin Odilia Weidenfeld. Aus dieser Familie gingen viele einflussreiche geistliche, wissenschaftliche und politische Persönlichkeiten hervor, darunter der Kölner Bürgermeister 1712-1730 Andreas Weidenfeld.
Ab 1700 erholte sich das Land nach den Kriegen allgemein. Das führte dazu, dass 1751 das Hauptgebäude erneuert wurde, nicht mehr nur in Fachwerk und Lehm, sondern mit gemauerten Außenwänden. Die Scheune und Ställe, die vormals an der Chaussee lagen, entstanden nun hinter dem Haus neu. Ein Wappen mit der Jahreszahl belegt dies im Innenhof. Die übrigen Kamper Zisterzienserhöfe wurden bis zur Französischen Revolution alle in ähnlicher Form renoviert, auch, damit ein verschließbarer Hof vor marodierenden Banden ( z.B. des Schinderhannes) Schutz bot.
Ein enormer Einschnitt kam mit der französischen Regierung, die unter Napoleon das linke Rheinland 1794 besetzte, und 1798 hier im „Departement Roer“eine Verwaltung mit den Code Civil etablierte, was 1802 zur Säkularisation führte:
Alle kirchlichen Besitztümer wurden den Klöstern, Kirchengemeinden und Bistümern enteignet und zugunsten der Staatskasse an Bürger verkauft.
Die letzte Pächterfamilie Velder (heute noch in Vanikum ansässig) verließ den Hof. Über einen Agenten Neumannaus Köln wurde der Hof an Johann Lommederaus Büsdorf veräußert.
Bis 1840 bewirtschaftet eine Familie Fischenich den Middeljanshof, der dann Besitz von Franz Leuffen wird. Nach wechselhaften Eigentumsverhältnissen unter seinen Kindern wird 1862 der Hof geteilt und von Karl Theodor (Nordhälfte) und Peter Josef (Südhälfte) jeweils eigenständig übernommen.
1880 kauft Hermann-Josef Esser aus Rheidt den Nordteil. K.T. Leuffen zieht auf den Fronhof zu Sinthern. 1888 verkauft auch der Bruder seinen Südteil an Herman-Josefs Bruder Christian Esser, der gerade Maria Helena Dorn geheiratet hat.
In diesem Zeitraumhatte sich im Rheinland der Zuckerrübenanbau etabliert, der in der Hackphase (Mai – Juni) und besonders in der herbstlichen Erntezeit viele Wanderarbeiter aus Holland und Polen in die Gegend holte. Nicht zuletzt dem Transport der verhältnismäßig reichen Rübenernten war (neben Kohletransport und militärischen Zwecken) der Bau der Bahnstrecke Bergheim-Rheidt 1897 mit späterer Fortsetzung bis Rommerskirchen 1907 zu verdanken.
Seit 1900 („Brandcorps“) gab es auch Feuerwehren: ab 1907 zwei Pflichtfeuerwehren in Rheidt-Hüchelhoven, ab 1909 den Kreisfeuerwehrverband. Ein großer Einsatz galt am 20.Mai 1920 dem Scheunen –und Kuhstallbrand am Millianshof, der durch einen Funkenflug der Werksbahn von PZ (Polenski & Zöllner) ausgelöst worden war. Diese Firma baute gerade am neuen Bahndamm hinter dem Hof, denn bislang war die Trasse ebenerdig angelegt.
Die Ehe von Christian Esser blieb kinderlos, so dass er 1921, inzwischen Wittwer, die Kinder seiner Schwester, Margaretha Mödder, gegen Altersversorgung zur Erbengemeinschaft einsetze. Die 5 Geschwister bezogen den Hof bis 1924, nachdem sie bislang am Lindenplatz einen kleineren Hof bewohnt hatten.
Auf dem Nordhof hatte inwischen Sohn Hubert Esser eine Familie gegründet und nach dem Krieg in den ersten Jahren die Rolle eines Ortsvorstehers inne. Neben 3 Töchtern hatte er einen Sohn Hermann Josef, den er nach dem Krieg zur Nachfolge ausbildete. Dieser starb jedoch 1978 bei einem Verkehrsunfall. So wurde der Betrieb von Sinthern aus vom Verwalter der dort verheirateten Schwester Adelheid bis 2005 bewirtschaftet.
Ab 1926 haben sich die Geschwister Mödder ihrerseits um einen Südhof-Nachfolger unter ihren Neffen, den Söhnen vom Kölner Bäckermeister Christian Mödder, bemüht. Hermann und Heinz zogen noch als Schüler nacheinander nach Rheidt, besuchten das Bergheimer Gymnasium und erprobten Neigung und Eignung als künftige Landwirte. Beide aber zogen sich bald zurück und ein Studium in Köln vor. So kam die Reihe an ihren jüngsten Bruder Karl. Der wechselte nach der Quarta 1929 zum Rheidter Hof und ging dann zur landwirtschaftlichen Mittelschule nach Kleve. In den Ferien und nach der mittleren Reife arbeitete er am Hof, wo damals 3 Silos gebaut wurden. Neben Ackerbau mit Getreide, Kartoffel- und Rübenanbau wurde noch Grünfutter für Pferde und Milchvieh geerntet. Geflügel, Ziege und ein Hofhund gehörten zum Inventar aller Höfe.
Schon 1936 wurde Karl kurz zum Reichsarbeitsdienst, gefolgt vom Wehrdienst, eingezogen und geriet unmittelbar darauf in den ersten Kriegseinsatz in Polen. Erst nach 11 Jahren in Uniform kam er aus französischer Gefangenschaft wieder auf den Hof.
Hier galt es, den Betrieb zu mechanisieren, die Pferde und fehlendes Personal durch Traktoren und Maschinen zu ersetzen und die Gebäude anzupassen. 1952 heiratete er Rotraut Eppelt, die auch in bäuerlicher Hauswirtschaft ausgebildet war. 1958 wurde sie Meisterin und konnte Lehrlinge ausbilden.
Ab 1962 wechselten beide die Viehhaltung. Sie bauten die Ställe um für Legehennenhaltung zur Selbstvermarktung. Ihre 5 Jungen lernten früh, Eier zu sortieren, zu verpacken, zu verkaufen, das Schlachten, Ausliefern und Tierpflege, aber auch Reiten. Nebenher wurden Kontakte für internationalen Jugendaustausch genutzt. Eine französische Partnerfamilie waren die Colaches, deren Vater einer der Chefs der Gemüsegenossenschaft Bonduelle war.
Nachfolger am Millianshof wurde der 2. Sohn Raimund, der als Agraringenieur mit seiner Frau Brunhilde aus Mechernich-Hostel ab 1982 den Betrieb überahm.
Er baute den Geflügelhof aus, in dem ein Hofladen mit vielfältigerem Geflügel- und Schweinefleisch, hausgefertigten Nudeln, ersten Bio-Angeboten und Kartoffel-Gemüse-Obst-Theke eröffnet wurde.
Auch er baute diverse Hofteile um und an, eine moderne Halle und ein Schlachtraum kamen dazu.
2005 konnten beide dann den Nordteil des Hofes dazukaufen und Wohngebäude und Stallungen modernisieren. Dort entstanden mehrere Wohnungen, Monteur-Apartments und eine Schreinerwerkstatt. Der Essersche Kuhstall wurde zu einem kleinen Fest- und Versammlungssaal.
Diverse TV-Sender drehten dort zu Küchen- und Agrar-Sendungen, Kinder lernten vieles über Tierhaltung und Natur sowie schonende Bauernprodukte. Viele Auszubildende und internationale Praktikant*innen verbrachten hier wichtige Monate und Jahre.
Ab hier ist der aktuelle Auftritt mit der geschichtlichen Darstellung mit 1-3 Sätzen zu verbinden.
2016 übernahm Raimunds 1. Sohn, Karl Christian Mödder (benannt nach seinem Großvater), mit seiner Frau Sandra aus Korschenbroich-Liedberg den mittlerweile gewerblichen Teil des Betriebes. An den Erfolg der Eltern im Hofladen konnte angeknüpft werden. Der Laden wurde an manchen Stellen modernisiert und wird seitdem mit einem Team von Verkäufer*innen weitergeführt.
Zudem legte Brunhilde Mödder den Grundstein für ein Hofcafé, welches im Zuge der Hofsanierung erweitert und ausgebaut wurde. Von nun an wurden im Hofcafé nebenan Gäste empfangen. Man kann dort frühstücken (à la carte und Buffet am Wochenende) und einen Mittagstisch sowie hausgemachte Kuchen und Kaffee gibt es dort auch.
Die Kinder können derweil auf dem Spielplatz spielen oder die verschiedenen Tiere anschauen.
Ab 2020 übernahm Karl auch die Landwirtschaft des Vaters. Dort konzentrieren sich Vater und Sohn bereits seit längerem auf die mobile Freilandhaltung von Legehennen und die Geflügelmast (Hähnchen, Puten, Gänse, Enten). Der Vertrieb der Produkte findet seit 2018 ebenfalls über einen Automaten statt, welcher jederzeit erreichbar ist.
Nach wie vor arbeiten Vater und Sohn in der Landwirtschaft eng zusammen.
Wir sind gespannt was als nächstes passiert…
PS: Bei uns im Hofcafé gibt es Bücher, in denen alles nochmal nach zu lesen ist.
An unseren Hoffesten und am Tag des Denkmals sind historische Führungen und Vorträge Teil des Programms.